Samstag, 30. November 2013

Das Abenteuer beginnt

Jetzt habe ich wieder ein bisschen Empfang und vielleicht klappt es dann ja auch mit dem Posten. Ich wusste ja, dass es eine Umstellung werden würde und dieser Programmpunkt, die Fahrt mit dem großen Geländewagen, der Linksverkehr und die Schotterpisten sicherlich eine der größten Herausforderungen meines Lebens darstellen würden. Das hatte sich dann auch nach ca. einer halben Stunde Offroad bewahrheitet. Einen Moment nicht aufgepasst etwas zu weit links gefahren und zack ist es passiert: Wir kommen von der Straße ab und stranden auf einem riesigen Stein. Trotz 4x4 geht nichts mehr, kein Wunder, der Wagen hatte auch keinen Bodenkontakt mehr. Da standen wir zwei Blondies in the middle of nowhere bei 36°C im Schatten, den es leider nicht gab. Meine größten Horrorvisionen wurden wahr. Nach einer Viertelstunde, gut, dass wir ausreichend Wasserreserven bei uns hatten, fuhr ein anderer Jeep an uns vorbei. Im ersten Moment nahm er mein Winken noch als freundlichen Gruß wahr, schnell erkannte er dann aber doch den Ernst der Lage. Wie heißt es noch so schön: Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her...Mit vereinten Kräften und doppelter 4x4 Power wurde unser Auto befreit. Bis auf ein paar Kratzer ist weiter nichts passiert. Die ganze Familie, die sich im Wagen befand, war doch sehr über meine Dankbarkeit amüsiert. Ich kratzte mein letztes Geld zusammen und gab den Kindern Schokolde und Kekse, wie ich es bei ¨Millie reist nach Afrika¨ gelernt hatte. Mika hat die ganze Geschichte tapfer ertragen. Er war eine große seelische Stütze. Danach haben wir uns fünf gegeben und sind weitergefahren. Ich glaube Hummeldumm-Safaris haben nicht nur Nachteile!!!
Als wir dann auf dem Campingplatz ankamen, vorher mussten wir ein großes Tor passieren und nochmal 15km durch nahezu unberührte Natur fahren, liefen uns Zebras und Springböcke über den Weg. Da war die Welt schon wieder etwas mehr in Ordnung.
Dann nur noch fix das Zelt aufbauen und die Ruhe der Natur im trauten Kreis mit Warzenschweinen genießen.
Da hatte ich aber einen Tag hinter mir: 5.30 Uhr aufstehen, 4 Stunden Fahrt zur Autoverleihung, 3 Stunden bei der Autoverleihung inklusive Einführung in die Technik, dazu hatte der Wagen auch noch ein Leck im Wassertank, das repariert werden musste, gegen 13.00 Uhr konnten wir dann mit unserem Auto starten und hatten noch über 300 km, teilweise auf Schotterpisten vor uns. Dann noch der kleine Zwischenfall mit dem Stein, da ist ein wundervoller namibianischer Sternenhimmel nur noch halb so romantisch!!!
Diesen Programmpunkt würde ich bei einer erneuten Reise hierhin etwas abändern. Zumal Mika nach stundenlanger Autofahrt durch die Wüste, leider funktioniert auch das Radio nicht, einfällt, wie schön Köln doch ist. Und wenn man sich dann beim Aufbauen des Zeltes gerade die Finger eingeklemmt hat, total übermüdet ist und denkt, was tue ich mir hier für eine Sch... an, auch noch die Vorzüge einer tollen Afrikafahrt, gegenüber eines ganz normalen Tages in der Kita mit seinen Freunden aufzählen soll, hat man den Master in Selbstbeherrschung erreicht!
Als dann auch noch eine sehr traurige Nachricht aus der Heimat hinzukam, haben wir erst mal eine Pause eingelegt.
Wir sind einen Tag länger in Swakopmund geblieben und lassen uns die frische Atlantikluft um die Nase wehen. Morgen geht es  weiter ins Damaraland auf weitere Buschwanderungen und dann in den Etosha Nationalpark, vielleicht können wir dann die Big Five vervollständigen, einen Leoparden haben wir schon gesehen !
Am Ende des Tages sieht es auch schon wieder etwad besser aus, nachdem wir jetzt auch mal einen Einblick nicht nur in das Land, sondern auch in die "normalen" Leute hatten. Auch mir fehlt hier leider eine Schwester oder ein Bruder im Geiste zum neutralen und offenen Meinungsaustausch.  Leider klappt es immer noch nicht mit dem Hochladen der Bilder, sonst könnte ich anschauliche Dokumente über eine namibianische Geburtstagsfeier im Hawaiilook liefern. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es eine Mottoparty war oder ob es sich um die normale Abendgarderobe handelte. Besonders passend dazu war die im Hintergrund laufende Endlosschleife eines Remixes von "You're my heart, you're my soul..."
Davon kann ich noch ein paar Tage zehren !
Ich melde mich wieder, wenn wir in Südafrika sind, vorher wird es sicher nichts mit dem empfang.



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