Mittwoch, 5. Februar 2014

Willkommen zuhause, es war ne lange lange Reise...


Jetzt sind wir schon gute zwei Wochen zurück in Deutschland. Temperaturmäßig und auch stimmungsmäßig haben wir uns immer mehr der Rückkehr angenähert. In Namibia war es sehr warm und menschenleer. In Südafrika war es immer noch warm und vor allem in Kapstadt menschenreicher. Im Senegal war es dann schon verhältnismäßig kühl (ca. 25Grad) und vor allem in Dakar großstädtischer als in Köln. Der Einstieg geht dann doch immer recht schnell. Mika wurde direkt am Freitag, da er nicht mehr bis Montag warten konnte, herzlich in der Kita begrüßt. Meine herzliche Begrüßung steht noch am Montag aus ;-) Das Wetter ist auch eher das kleinste Problem. Schwieriger ist schon der Stimmungswechsel aus der Auszeit zurück in den Alltag. Gerade habe ich Goodbye Bafana, ein Film aus der Sicht des Gefängniswärters über die Zeit der Gefangenschaft Nelson Mandelas gesehen und war wieder gefangen von dem Geist Madibas, der während unseres Aufenthaltes fast überall spürbar war. Um das jetzt zu vertiefen, sollte ich besser einen anderen Blog eröffnen. Es war auf jeden Fall nicht das letzte Mal, dass wir dort waren. Als ich Mika gesagt habe, dass ich mir bald den Mandela Film im Kino ansehen werde und dass er leider nicht mitkommen könne, da der Film erst ab 12 sei, antwortete er, dass er dann ja keine Zeit habe, da wir ja wieder im Krüger Park wären. Finanziell könnte es schwierig werden, ein ganzes Jahr dort zu verbringen, aber grundsätzlich ist das schon der Plan, zumindest für ein paar Wochen dorthin zurückzukehren, da man ab 12 Jahren geführte Wanderungen durch Teile des Parks machen kann. Und dann ist er schon alt genug, um selbst zu entscheiden, ob er mit mir nach Afrika möchte. Nach meinem tiefsinnigen Neujahrsspruch möchte ich jetzt nicht schon wieder altklug philosphieren, aber man muss ja doch ein kleines Resume verfassen: Es war eine waaaaahnsinnig schöne Zeit, die ich und ich glaube auch Mika, nicht missen möchten. Für mich waren schon alleine die vier Monate, in denen ich mich auf Afrika gefreut habe, jeden Cent wert, den ich nicht verdient habe. Und das Schönste ist, die Vorfreude hat sich gelohnt!!! Auch wenn es Situationen gab, in denen ich gedacht habe: Wo ist das nächste Flugzeug, das mich zurückbringt? Ist es jetzt so schön, diese gemeistert zu haben. Eigentlich wollte ich abschließend noch mal den guten alten Peter Rubin ins Spiel bringen und zu jeder Textzeile das passende Foto anführen: Wir waren oft alleine, ich habe die Arbeit Arbeit sein lassen und auf den Gewinn geschissen, dass das keinen Sinn mache, haben auch viele gedacht, aber wir fühlten uns wie König und Königin. Es gab viel Sand, Wind, Wiesen, die noch Wiesen sind, Most und Wein habe ich auch genossen, Mensch sein mussten wir immer aufs Neue und des Lebens freuen konnten wir uns dabei auch. Auch dem Alltag sind wir entronnen, mehr Meer gibt's fast nicht, Boot gefahren sind wir auch, Abendrot haben wir gehabt, Musik gab's, den wunderschönen Sternenhimmel haben wir auch ohne alten Fischer gefunden. Blumenbeete hatten wir auch, teilweise sogar im Haar... Nichtstun tat auch gut ! Mika kann jetzt auch super pfeifen und beherrscht sogar fast das Xhosa-Klicken, mir fehlt allerdings immer noch die fesche große Blondine mit dem roten Kleid im Arm, um uns auch optisch der Vorlage zu nähern !
So jetzt wird es aber Zeit für Fotos: Neben den drei "großen" Ländern waren wir ja auch in dem kleinen Zwasiland. Die Ein- und Ausreise wurde ziemlich rigoros gehandhabt. Hier haben wir auch ländertechnisch den meisten Niederschlag erlebt. Das ist dann sicher auch der Grund, warum es hier so grün ist. Wir waren für zwei Nächte in einem Naturreservat untergebracht, in dem es abgesehen von großen Raubkatzen, Elefanten und Giraffen so ziemlich alles gab. Wie man auf dem Foto sieht, kam das Abendessen persönlich ins Feuer gelaufen! 



Das ist eines meiner Lieblingsbilder. Ich glaube wir haben uns immer ziemlich ähnlich angeguckt.



Hier haben wir wieder ein klassisches Beispiel der Laune der Natur. Dieses wunderschöne Männchen baut emsig an dem Nest für sein doch eher durch innere Werte glänzendes Weibchen. Er plustert sich und präsentiert das schönste Eigenheim und dann erwählt sie doch den mindestens genauso repräsentativen Nachbarn!

Das ist sie.



Das war unsere Hütte. Eigentlich sollten wir ja in einer originalen, bienenstockähnlichen Hütte untergebracht werden, die auf jeden Fall auch trockener gewesen wäre.

Unsere Frühstücksterrasse und natürlich darf bei einem so langen Aufenthalt im Busch nicht die geistige Förderung ausbleiben!



Das war unsere Hausschildkröte.

Das ist eine ursprüngliche Hütte.


Eigentlich brauche ich es nicht zu erwähnen: Aber das ist mein Lieblingsfoto!

Big Hippo is watching You!

Abendessen die zweite !

Grenzübergang Zwasiland-Namibia

Jetzt geht es los: Da sind sie, die wahren Attraktionen dieses Landes. Wir haben soooooooooooo viele Tiere gesehen. Wir waren allerings auch mindestens genausooooooooooooo viele Stunden mit unserem kleinen, nach nassem Hund duftenden Fiesta unterwegs. Ich hatte gehofft, eine geführte Safari machen zu können. Leider war dieses versicherungstechnisch nur für Personen über sechs Jahre machbar. So haben wir alleine unsere Safari gemacht. Und wir wurden nicht von einem großen Elefanten umgeworfen.







Das war mein erster Löwe. Sie lag direkt am Straßenrand. Damit hatte auch ich meine Big Five (Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard und Löwe) erreicht.







Ich hatte es nur gedacht und aus Jugendschutzgründen nicht ausgesprochen, aber mein Sohn war da wesentlich freizügiger: Boh Mama, was für ein großer Penis! Ja, da hast du wohl Recht!!!
I




















Das sind die Momente, bei denen man sich ehrfurchtsvoll zurücklehnt und trotz aller Grausamkeit genießt.



Kurz vor uns war ein Auto da, als es wegfuhr, habe ich ein paar Ohren hinter den Bäumen gesehen und wir haben gewartet und dann kam die Elefantenschlammschlacht. Als die Elefanten weg waren, kam das nächste Auto. Vielleicht sollte ich doch Lotto spielen...

















Das war in Hazyview. Nach unendlich langer Zeit im Krüger Park sind wir im Dunkeln in unserem Hotel angekommen. Ich war zwölf Stunden unterwegs und einfach nur glücklich, endlich unsere Unterkunft gefunden zu haben. Am Tor empfing uns Sammy. Bevor wir auf das Gelände fahren durften, sollte ich ihm noch drei Fragen beantworten. Aufgrund der Müdigkeit und eines eigenwilligen Akzentes, habe ich erst nach ein paar Minuten geschnallt, dass es hier nicht um eine Sicherheitsunterweisung ging, sondern Sammy einfach nur Spaß daran hatte, mir drei kleine Rätsel zu stellen. Während Mika neben mir selig schlief, beantwortete ich die Frage: "40 Affen sitzen auf einem Baum, einer überlegt, herunterzuspringen. Wieviele Affen sitzen noch auf dem Baum?" Da war ich noch fit und nett genug, um sogar positiv zu antworten. Natürlich immer noch 40! Erleichtert und erfreut dachte ich, mich jetzt endlich einem Bett zu nähern, aber da hatte ich Scherzkeks Sammy unterschätzt. Es folgten noch Rätsel zwei und drei, die sich auf dem gleichen Niveau wie das erste befanden. Da reichten dann aber meine Kapazität und mein Wille nicht mehr zur positiven Antwort aus und ich fragte mich nur noch, wann endlich Kurt Felix um die Ecke kommt und mich von dieser Pein erlösen würde. Er kam nicht, dafür ließ mich dann ein etwas enttäuschter Sammy passieren und ich konnte endlich aus dem Auto aussteigen.

Hier befinden wir uns schon auf unserer letzten Station der Makutsi Farm. So wurden wir abends zum Essen getrommelt.



Auf Makutsi haben wir die besten Guides erlebt. Stefan zeigt uns hier eine Schildkröte, die zum Schutz ein Scharnier in ihrem Panzer hat, das sie hinten runterklappen kann.
Da haben wir endlich die Löwenspur, den dazugehörigen Löwen haben wir allerdings nicht gefunden.
Das sind Wasserböcke, schön auch die Färbung am Hinterteil, die danach aussieht, als wenn sie sich gerade auf eine frisch gestrichene Toilette gesetzt hätten.


                                                                  Ein brütender Ibis



Mika beim Wasserloch der Farm. Wir warteten auf das Hippo, das nicht kam, dafür war das Krokodil am Start. Nach einer halben Stunde waren die Lego Kataloge dann doch spannender als das Krokodil oder der Ibis.
                                                     Unser Pool während der Reinigung



                                     



Wir haben einen Ausflug zu einer Auffangstation für verletzte Tiere gemacht. Das war das einzige Mal, dass wir Tiere hinter Gittern gesehen haben. Da wir das erst am Ende der Reise gemacht haben, war das schon ein komisches Gefühl. Ich glaube die Zeit der Zoobesuche ist erst einmal vorbei!



Zurück in der freien Natur ! Das konnten wir alles auf dem Weg zum Pool erleben.











Auf unserer Silvestersafari haben wir ein Buschbaby gesehen, leider guckte es immer nur kurz hinter dem Baum hervor. Es sieht aus wie ein Gremlin.
                                                                   Der Neujahrstanz
Unser Rondavel mitten im Busch. Neben den wilden Tieren vor der Tür, hatten wir auch einen kleinen, sehr treuen Freund im Badezimmer. Angeblich nicht gefährlich, ausprobieren wollten wir es dann doch nicht.

Das war's für's Erste!!! Der letzte wehmütige Blick aus dem Flugzeug zurück...
...und ein gemeinsamer Blick nach vorne !